Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee zu Besuch bei Mitglied des PolymerMat e.V.

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Innovation & Nachhaltigkeit – in Thüringen zuhause

Jenaer Startup möchte Region als Sprungbrett zum Weltmarkt nutzen

„Wir wollen auch über Thüringen hinauswachsen, aber wir werden erstmal solide hier starten“, erklärte Viktoria Rothleitner, Mitgründerin und Mitgeschäftsführerin der Polytives GmbH dem Thüringer Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee bei Entgegennahme des ThEx-Awards 2020. Der damalige Schirmherr der Veranstaltung und Interviewpartner erhielt am Mittwoch Gelegenheit, sich vom Nachdruck dieses Wunsches zu überzeugen. Im Rahmen seiner jährlichen Sommertour besuchte der Minister am 18.08.2021 das Labor des prämierten Jungunternehmens. Dort stellte das auf mittlerweile acht Köpfe angewachsene Team die alltäglichen Arbeitsprozesse für die Synthese und Erforschung neuer Kunststoffzusätze vor und sprach über Erfolge und Hindernisse, welche den bisherigen Firmenweg säumten.

Im März 2020 aus der Friedrich-Schiller-Universität ausgegründet, arbeitet Polytives an einem Re-Design herkömmlicher Kunststoffmaterialien: innovativ, hochwertig und ungiftig, dazu in mehr als 60 % aller Standardprodukte einsetzbar – ihre Firmenvision erklärt nichts weniger als den Markt weltweit revolutionieren zu wollen. Um sich diesem Vorhaben anzunähern, nutzen die Jenaer alle Ressourcen, die in Thüringen zur Verfügung stehen: Wissenschaftliche Grundlagenforschungen werden durch Hochschuleinrichtungen wie der FSU Jena begleitet, als Forschungspartner mit industriellem Hintergrund dient das Thüringer Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung (TITK). Zwei starke Investoren, einer davon die Beteiligungsmanagement Thüringen GmbH (bm|t), unterstützen das Vorhaben finanziell, während die Netzwerke wie der PolymerMat e.V., die Gründerservices oder die Startup Community Thüringen einen weiteren Teil des Ökosystems abbilden.

Einziger Wermutstropfen bleibt der knappe Platz, um Grundlagenforschung, Entwicklungsdienstleistung und Produktion in Jena durchzuführen, doch die Polytives GmbH hofft, dass sich die Standortfrage rasch klärt. Ihr erstes fertig entwickeltes Produkt, ein Fließverbesserer auf Polymerbasis, verspricht Energieeinsparung und Nachhaltigkeit. Der Wirtschaftsminister zeigte sich gestern jedenfalls optimistisch. Gerade junge Unternehmen sollen groß denken – das Land wird sie auf ihrem Weg begleiten und unterstützen.

Innovation aus Thüringen sollte auch vor Ort angesiedelt sein. Der Freistaat profitiert noch immer von der Marke „Grünes Herz Deutschlands“. Gut ausgebildet, vernetzt und gefördert, können Wissenschaft und Kunststoffbranche dazu beitragen, diesen Titel lebendig zu halten.

19.08.2021 O. Guntner, Polytives GmbH